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Regionale Honigvermarktung liegt voll im Trend – aber warum?
Es gibt verschiedene Gründe, warum Kunden immer mehr zu regionalen Produkten greifen. Einer davon ist sicherlich, dass sie mehrmals im Jahr mit Lebensmittelskandalen in Berührung kommen. Ob Rinderwahn, Gammelfleisch oder Dioxin in Eiern; Verbraucher vertrauen immer mehr auf Qualität aus der Region.
Lebensmittelskandale
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Verdorbenes Wildfleisch in Bayern
In Bayern fanden Lebensmittelkontrolleure verdorbenes Wildfleisch.
Dioxine im Tierfutter
In den Niederlanden wurde in Mischfutter für Schlachttiere hochgiftiges Dioxin gefunden. Das Gift Dioxin schädigt unter anderem das Immunsystem, führt zu Diabetes und verursacht Clorakne.
Uraltes Rindfleisch in Bulgarien
An der griechisch-bulgarischen Grenze hat der Zoll mehrere Tonnen Rindfleisch aus Irland beschlagnahmt, das bereits 22 Jahre alt war. Das Fleisch von 1984 war bereits bläulich verfärbt.
Chemikalien in Gemüsesäften
In verschiedenen Obst- und Gemüsesäften wurde die Chemikalie ITX gefunden. Der Stoff ITX (Isopropylthioxanthon) ist eine Chemikalie, die in Verpackungen von Lebensmitteln vorkommen kann. Laut einer US-amerikanischen Studie verursacht ITX aber Ausschläge an Kopf und Hals, sobald man in Kontakt mit Sonnenlicht kommt.
Nikotin in Hühnereiern
Lebensmittelkontrolleure haben Spuren von Nikotin in Hühnereiern festgestellt. Bei vorübergehendem Verzehr ist dies nicht schädlich. Dennoch dürfen Eier kein Nikotin enthalten. Nikotin wird ausschließlich in leeren Ställen angewendet, um Milben zu bekämpfen.
Mineralwasser mit Uran belastet
Verschiedene Sorten von natürlichem Mineralwasser waren mit Uran kontaminiert. Wasser extremen Uranwerten sollten nicht zur Nahrungszubereitung für Säuglinge verwendet werden.
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BSE-Skandal in Europa
Die Rinderkrankheit BSE hat sich durch den Vertrieb von infektiösem Tier- und Knochenmehl in Europa ausgebreitet. In Deutschland wurde der erste BSE-Fall entdeckt, die Regierung verhängt infolge ein totales Tiermehlverbot und führt bundesweite BSE-Tests ein.
usw. ………..
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Diese Liste ließe sich bald beliebig fortsetzen.
Kunden verlangen nach transparenten Produktionsabläufen. Sie wollen sich von der einwandfreien Produktion und der Qualität des Produktes überzeugen. Deshalb ist es für den Kunden auch wichtig, den Produzenten bzw. das Gesicht hinter dem Produkt zu kennen. Geben Sie dem Kunden die Möglichkeit, Sie durch regelmäßige Veranstaltungen im Supermarkt kennen zu lernen.
Dem kritischen und umweltbewussten Verbraucher liegt auch daran, dass die CO2-Emissionen durch kurze Warenwirtschaftswege klein gehalten werden. Sagen Sie Ihren Kunden das.
Jedoch wollen Kunden auch bequem einkaufen. Sie möchten nicht zu mehreren Hofläden fahren, weil dies zu viel Zeitaufwand bedeuten würde, sondern nur ein Einkaufsziel aufsuchen. Dafür ist der Kunde auch bereit, einen etwas höheren Preis zu zahlen.
Diesen Trend haben natürlich auch die Supermärkte erkannt und sind immer öfter bereit, regionale Produkte im Sortiment zu integrieren, obwohl das mehr Aufwand bedeutet.
Dadurch eröffnen sich auch für die Imker neue Vermarktungschancen.
Noch vermarkten etwa 85% der Kleinimker ihren Honig ausschließlich ab Haus oder Hof. Grund: Der einzelne Imker kann die benötigte Menge an Honig für eine Vermarktung im Supermarkt oft nicht alleine liefern.
Durch den Zusammenschluss von ca. 3-4 Kleinimkern zu einer regionalen Honiggemeinschaft (HRI) ist es jedoch möglich, gemeinsam Qualitätshonig aus der heimischen Region im Supermarkt anzubieten und so einen größeren Kundenkreis zu erreichen.
Durch dieses bereits 2005 durch Frau Marianne Kehres aus Much ins Leben gerufene Vermarktungskonzept sind bereits mehrere regionale Honiggemeinschaften erfolgreich gegründet worden.